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Zwischenereignis

Zwischenereignisse

Zwischenereignisse treten während dem Prozessverlauf auf. Sie beeinflussen den Lauf des Prozesses, können diesen aber niemals starten oder (direkt) beenden. Zwischenereignisse werden verwendet um

  • aufzuzeigen, wo im Prozess Nachrichten erwartet oder gesendet werden.
  • Verzögerungen zu zeigen, die im Prozess erwartet werden.
  • den normalen Fluss durch Fehlerbehandlung zu unterbrechen.
  • den zusätzlichen Aufwand zu zeigen, der für eine Kompensation notwendig ist.

Auslöser

In BPMN 2.0 existieren 10 verschiedene Typen von Zwischenereignissen: Allgemein, Nachricht, Zeit, Eskalation, Kompensation, Bedingt, Link, Signal, Mehrfach und Mehrfach-parallel. Jedes Zwischenereignis wird durch ein anderes Icon gekennzeichnet, welches in der Mitte des Kreises platziert ist.  Die Typen stellen verschiedene Möglichkeiten dar, um Prozesse nach dem Start zu unterbrechen oder zu verzögern.

Ein Zwischenereignis kann innerhalb eines normalen Prozesses auf zwei verschiedene Arten benutzt werden: Es kann auf ein Ereignis reagieren oder es kann seinerseits ein Ereignis auslösen. Liegt das Zwischenereignis auf der Umrandung einer Aktivität, kann es nur von einem anderen Ereignis ausgelöst werden.

Sobald ein Zwischenereignis angestossen wird, gibt es zwei Möglichkeiten: Setzt man es ein, um etwas auszulösen, wird dies umgehend vollzogen (z. B. eine Meldung wird verschickt). Im anderen Fall wird gewartet, bis das Ereignis eingetroffen ist (z.B. eine Meldung wird empfangen). Erst danach folgt der nächste Schritt im Prozessfluss.

Marker Beschreibung
Der Process Modeller zeigt den Ereignistyp nicht an. Dies wird für Modellierungsmethoden benötigt, die Ereignisse benützen, um Statusänderungen des Prozesses zu zeigen, und gilt nur im Hauptfluss eines Prozesses.
Eine Nachricht, welche vom Prozess aus versandt oder im Prozess empfangen wird, kann mit Nachrichtenereignissen angezeigt werden. Wird eine Nachricht empfangen, so wird das Nachrichtenereignis ausgelöst und der Prozessfluss fortgesetzt, sobald die erwartete Nachricht eingetroffen ist. In dem Fall wird das Ereignissymbol nicht ausgefüllt. Der Versand von Nachrichten wird mit einem ausgefüllten Nachrichtensymbol gezeichnet und bedeutet, dass eine Nachricht versandt wird, sobald das Ereignis im Prozessfluss erreicht wird.
Ein festgelegter Zeitpunkt oder ein bestimmter Zyklus (z.B. jeden Montag um 9 Uhr) startet den Prozess. Bei Verwendung im normalen Fluss funktioniert das Ereignis als Verzögerung. Wird es für eine Fehlerbehandlung verwendet, dann verwandelt sich der normale Fluss in einen Fehlerfluss.
Muss infolge geschäftsbezogener Probleme oder Fehler eskaliert werden (an Entscheidungsträger oder zu Unterstützungsaktivitäten), dann kann das Eskalationsereignis verwendet werden. Wie das Fehlerereignis treten das sendende und das empfangende Ereignis als Paar auf: Das sendende Ereignis wirft das Eskalationssignal zum empfangenden Ereignis. Dort wird der Eskalationspfad initiiert.
Dies wird für Kompensationsbearbeitung verwendet und zwar sowohl um eine Kompensation aufzurufen als auch um eine Kompenstation auszuführen. Im normalen Fluss zeigt das Zwischenereignis an, dass eine Kompensation erforderlich ist (unteres Symbol) und löst diese aus. Wenn das Ereignis eine Aktivität erkennt, wird (ausschließlich) diese kompensiert. Ansonsten wird die Kompensation an alle Aktivitäten übertragen, die innerhalb dieser Prozessinstanz (einschließlich der führenden Prozessebene und aller Unterprozesse) abgeschlossen sind. Jede dieser abgeschlossenen Aktivitäten wird kompensiert, und zwar in umgekehrter Reihenfolge ihrer Beendigung. Zur Kompensation muss auf der Umrandung der Aktivität das Zwischenereignis vom Typ “Compensation” angehängt sein.
Das Zwischenereignis kann auch eingesetzt werden, um auf das Kompensations-Signal zu reagieren (oberes Symbol). In diesem Fall wird die damit verknüpfte Kompensation ausgeführt.
Dieser Typ von Zwischenereignis wird ausgelöst, wenn die Bedingung erfüllt ist.
Links verbinden zwei Bereiche eines Prozesses. Damit lassen sich wiederkehrende Abläufe erzeugen sowie übermäßig lange Prozessflüsse vermeiden. Sie sind auf eine Prozess-Ebene beschränkt (Sie können keinen Prozess mit einem Unterprozess verlinken). Zwei zusammengehörige Links können auch zur Verbindung von zwei Blättern eingesetzt werden (On-/Off-Page). Man kann sie auch verwenden, um innerhalb der Prozessebene an einen anderen Punkt zu springen (Go To). Es können mehrere gleiche Absprung-Links geben, aber nur einen Ziel-Link. Das Zwischenereignis kann sowohl beim Absprung-Link (oberes Symbol) als auch beim Ziel-Link (unteres Symbol) aktiviert werden.
Mit diesem Zwischenereignis können Signale gesendet und empfangen werden. Signale dienen der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Prozessebenen, Pools oder Geschäftsprozess-Diagrammen. Ein Signal funktioniert ähnlich wie eine Leuchtkugel: Jeder kann sie sehen und bei Bedarf darauf reagieren. Es existiert zwar eine definierte Quelle, aber keine ausgewählten Ziele, im Gegensatz zur einer Meldung, die sowohl einen festen Absender als auch einen festen Empfänger hat. Das Ereignis muss sich zum Senden oder Empfangen eines Signals im normalen Fluss befinden, und kann nur ein Signal empfangen, wenn es auf der Umrandung einer Aktivität liegt.
Das Zwischenereignis vom Typ “Signal” legt im Gegensatz zum Typ “Error” eine allgemeine Bedingung für andere Aktivitäten fest, etwa das erfolgreiche Ende einer Aktivität, und besitzt damit einen vielfältigeren Einsatzbereich. Das Zwischenereignis kann sowohl zum Empfangen (oberes Symbol) als auch zum Senden (unteres Symbol) eines Signals aktiviert werden.
Es bestehen mehrere Möglichkeiten, die das Ereignis auslösen können. Wenn es sich im normalen Fluss befindet, kann es Trigger empfangen oder auslösen, und wenn es auf der Umrandung einer Aktivität liegt, kann er sie nur empfangen. Zum Empfangen ist nur ein zugeordneter Trigger erforderlich (oberes Symbol) und beim Auslösen werden alle zugeordneten Trigger aktiviert (unteres Symbol).
Es bestehen mehrere Möglichkeiten, wie das Ereignis ausgelöst wird und es müssen alle definierten Auslöser eintreffen, damit es ausgelöst wird. Innerhalb des normalen Flusses kennt dieses Element nur das empfangende Verhalten.